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Wermut wurde jahrhundertelang schon als wichtigste Zutat für Aperitifs und trockene Weine verwendet Sowohl der Absinth als auch der Vermouth verdanken ihren Namen dieser Pflanze. Die Bezeichnung „Artemisia“ leitet sich vermutlich aus dem Griechischen ab. In der griechischen Mythologie ist die Göttin der Natur, der Jagd und der Jungfräulichkeit, Artemis, auch die Schutzgöttin, der Frauen – der Beifuß hat auch eine heilende Wirkung bei Frauenkrankheiten.
Wermut ist neben dem Enzian die bitterste Pflanze, die bei uns wächst. Der Hauptbitterstoff heißt Absinthin. Der sprichwörtliche „Wermutstropfen“ deutet ebenfalls auf die intensive Bitterkeit hin.
Vor den Mahlzeiten genossen, wecken wermuthaltige Getränke den Appetit. Denn schon der bittere Geschmack im Mund bereitet den Magen-Darm-Trakt zum Arbeitseinsatz vor.
„Der Wermut ist sehr warm und sehr kräftig und der wichtigste Meister gegen alle Erschöpfungen…“
Hildegard von Bingen schwor auf den sogenannten „Maitrunk“. Der mit Weißwein, Honig und frischen Wermutsaft zubereitet wird. „Trink dies nüchtern von Mai bis Oktober jeden dritten Tag und es unterdrückt die Melancholie in dir und es macht deine Augen klar und es stärkt das Herz und es lässt nicht zu, dass die Lunge krank wird. Es wärmt den Magen, es reinigt die Eingeweide, und es bereitet eine gute Verdauung…“ – Hildegard von Bingen
Wermut ist hilfreich bei Erschöpfung, Arthrose, Arthritis, Verstopfung und bei der Frühjahreskur. Er ist appetitanregend und verdauungsfördernd und regt den Magen- und Gallensaft an.
Ich mache mir schon seit einigen Jahren den „Martini“ selber. Der perfekte Aperitif. Ich bin total begeistert, denn er schmeckt richtig gut! Wer bitter mag, sollte ihn unbedingt probieren.
Wermutwein
Zutaten:
2 – 3 Handvoll Kräuter und Gewürze; Bsp.: Schafgarbe, Rosenblüten, Quendel, Melisse, Fenchelsamen, Anissamen, Zitronen- und Orangenschalen, Prise Pfeffer, Ingwer, Kardamom, Zimt, Gewürznelken, uvm.
10 – 20g frisches Wermutkraut (eine kleine Handvoll)
2 Flaschen Weißwein halbtrocken
50 ml hochprozentiger Alkohol (70%)
2 – 3 Löffel Honig
Zubereitung:
Als erstes die Kräuter und Gewürze zerkleinern oder anmörsern und mit allen anderen Zutaten in ein weithalsiges, verschließbares Glas geben. Mit dem Alkohol übergießen und verschließen.
Den Ansatz lässt man dann ein bis zwei Wochen ziehen. Man kann den Wermutwein auch schon zwischendurch mal prüfen, ob er schon bitter genug ist. Wenn er schon gut schmeckt, dann einfach abseihen. Sollte er schon zu bitter sein, dann mit etwas Wein verdünnen. In Flaschen abfüllen und beschriften. Fertig.
Ich genieße ihn pur mit Eis oder du kannst dir auch einen Cocktail damit mixen.
Ohne ärztliche Genehmigung soll Wermut nicht eingenommen werden, er sollte vorsichtig dosiert und nicht über längere Zeit eingenommen werden. Bei Neigung zu inneren Blutungen, Magen-, Darmgeschwüren, in Schwangerschaft und Stillzeit sollte er nicht eingesetzt werden. Bei Hämorrhoiden können die Beschwerden durch durchblutungsfördernde Wirkung verstärkt werden. Bei Neigung zu psychischen Erkrankungen sollten keine alkoholischen Zubereitungen des Wermuts verwendet werden! Das Thujon kann Kopfschmerzen, Schwindel, Krämpfe und epilepsieähnliche Zustände sowie eine Degeneration des Nervensystems hervorrufen.
Alkoholische Zubereitungen enthalten mehr Thujon als wässrige Auszüge und sollten deshalb nicht länger als drei Wochen eingenommen werden.
Thujonarme Zubereitungen, wie zum Beispiel Tee sind in normaler Dosierung von bis zu drei Tassen pro Tag unbedenklich.
Wermuttee: 1 Teelöffel des getrockneten Krautes mit 250ml heißem, nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 5-7min ziehen lassen. Zur Appetitsteigerung nimmt man Wermut etwa 30 min. vor dem Essen ein, zur verdauungsförderung nach dem Essen. Der Tee darf nicht gesüßt werden.
„Der Wermut vereinigt höchste Bitterkeit mit einem intensiven, durchdringenden Aroma. Wir wissen, dass uns Düfte und Aromen unmittelbar in eine bestimmte Gefühlsstimmung versetzen. Über Duftstoffe wird unsere Gemütsverfassung direkt, ohne Umweg über Gedanken beeinflusst und bewegt. Jedem Aroma entspricht somit eine bestimmte Qualität auf der Schwingungsskala emotionaler Energien.
Wermut wird in erster Linie bei vegetativen Energiemangelzuständen eingesetzt. Diese können sich in verschiedenen Symptomen ausdrücken wie allgemeine psychovegetativen Schwächezustände, Depressionen, Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden.“
„Wesen und Signatur der Heilpflanzen“, Roger Kalbermatten
„Wer ein Gärtlein hat, soll darin einen Salbeistock, einen Wermutstock und einen Enzianstock pflanzen.“
Sebastian Kneipp
Alles Liebe,
Monika
Hinweis in eigener Sache: Du findest auf meinen Seiten Beiträge, die sich auf meine persönlichen Erfahrungen mit Kräutern beziehen. Diese Artikel sind kein Ersatz für eine medizinische oder physiotherapeutische Beratung oder Behandlung. Ein Besuch beim Arzt oder auch Apotheker kann dadurch nicht ersetzt werden. Die in den Beiträgen angeführten Rezepturen sind nur Beispiele und auch sie können eine persönliche Beratung nicht ersetzen. Solltest du meine Rezepte anwenden, so liegt das in deinem eigenen Verantwortungsbereich. Ich übernehme dafür keine wie immer geartete Haftung!